Donnerstag, 25. April 2024
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Drehleitermaschinisten-Lehrgang für die Feuerwehr Adenau

Nach dem 2013 für die Feuerwehr Adenau eine gebrauchte Drehleiter ersatzbeschafft wurde, konnte in den letzten zwei Monaten erstmalig ein Lehrgang für Drehleitermaschinisten durchgeführt werden. Damit wurde der neuen Technik und den steigenden Anforderung an Maschinisten für Drehleitern Rechnung getragen. 

Das Land Rheinland-Pfalz sieht in den Ausbildungsplänen keine einheitlich zentrale Ausbildung von Maschinisten für Drehleitern vor. Da die Taktik (einheitliches Vorgehen im Einsatz) sich aber in den letzten Jahren immens weiter entwickelt hat und auch die Technik zu dem Vorgängermodel eine ganz andere ist, hat sich der Wehrleiter Dieter Merten dazu entschieden eine Maschinisten Ausbildung wie in NRW durchzuführen. Hierfür konnte man den Ausbilder für Drehleitermaschinisten Axel Sermann gewinnen. 
In einem 35 Std.-Lehrgang – Angelehnt an eine Empfehlung der Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF) – lernten acht Kameraden in einem Wochenend-Lehrgang nicht nur Technik und Taktik, sondern auch das gefühlvolle Bedienen oder die Grenzen so eines Gerätes kennen. Die verschiedenen Einsatzarten wurden durchgesprochen und verschiedene Vorgehensweisen trainiert. Am letzten Samstag fand hierzu die Prüfung statt, die alle Kameraden erfolgreich bestanden. 
Besonderen Wert wurde auf die richtige Wahl des Aufstellpunktes gelegt, denn damit steht und fällt der Erfolg des Einsatzes der Drehleiter. Ist der Aufstellpunkt nicht richtig oder voreilig gewählt, so steht die Drehleiter eventuell zu weit weg und die Ausladung reicht am Ende nicht mehr. Oder ein Baum, Lampe, Mauer oder Hauswand steht plötzlich im Weg, die man vorher nicht in seine Berechnung mit einbezogen oder übersehen hat. Ein Umsetzen ist dann meist nicht mehr möglich, da sich an einen anderen Aufstellpunkt eventuell schon Fahrzeuge gestellt haben, zu viele Schläuche oder Gerätschaften liegen oder einfach die Zeit dafür nicht mehr reicht.
Die Leistungsfähigkeit einer Drehleiter gliedert sich in drei Aufgabengebiete: Menschenrettung, Brandbekämpfung und Technische Hilfeleistung. 
Für die Menschrettung ist die Drehleiter entwickelt worden und sie muss bei Gebäuden über 4 Stockwerken (als 2. Rettungsweg) vorgehalten werden. Aber auch Patienten, die liegend aus den oberen Stockwerken gerettet werden müssen, können patientenschonend über Halterung der Krankentrage nach unten gefahren werden. Sollten alle Personen gerettet sein, dient sie letztendlich auch der Feuerwehr als Rettungsweg für die eigenen Trupps, die plötzlich in Gefahr kommen könnten und deren Rückweg abgeschnitten ist. 
Für die Brandbekämpfung kann ein Monitor (Wasserwerfer) in den Korb montiert werden mit dem man aus knapp 30m Höhe Wasser abgegeben kann. Aber auch das Einsteigen in ein Fenster oder das Löschen eines Zimmers direkt aus dem Korb mit einem Handstrahlrohr sind möglich.
Die Technische Hilfeleistung beinhaltet zum Beispiel das Ausleuchten einer Einsatzstelle oder den Einsatz einer Kettensäge zum Entfernen von Ästen aus Bäumen.

Teilgenommen haben:
Herbert Bätz, Bernd Fabry, Sven Friedrich, Bernd Hoffmann, Frank Justen, René Lenzen, Heinz Prämassing, Andreas Solheid

Sie sind die ersten Drehleiter-Maschinisten der Verbandsgemeinde Adenau.

Herzlichen Glückwunsch!

Foto: Norbert Ulrich