Samstag, 27. April 2024
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Chronik

100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Adenau

Für die heutige Generation erscheint es unfassbar, dass vor 100 Jahren keine organisierte Brandabwehr bestand. Was geschah eigentlich damals in Adenau und Umgebung, wenn ein Brand ausbrach?

Vor dem Jahre 1907 gibt es eine Verordnung, die alle Einwohner ab einem gewissen Alter dazu verpflichtet, sich im Ernstfall bei der Brandbekämpfung zu beteiligen. Jeder „neugebackene“ Ehemann muss der Gemeinde den Betrag zur Anschaffung eines ledernen Wassereimers zahlen. Diese werden im Spritzenhaus – dort wo heute das ehemalige Amtsgericht steht – bereitgehalten. Ebenfalls besitzt man eine alte Handdruckspritze mit einigen Metern Schlauch. Wenn dann die Brandglocke vom Turm der alten Pfarrkirche einen Brand kündet, laufen alle zur Brandstelle und jeder hilft so gut es mit diesen Mitteln möglich war.

Die damalige Uniform und Ausrüstung zeigt, dass die Kameraden von 1907 schon musterhaft und ordentlich gekleidet sind. Es gibt allerdings keine vernünftige Organisation der Feuerwehr. So kann man sich vorstellen, welche geringen Erfolge nur möglich sind.

Durch die Initiative des damaligen Bürgermeisters Hagmann und einigen führenden Bürgern gelingt es dann, nach langem Hin und Her, eine Freiwillige Feuerwehr für ins Leben zu rufen. Bei der Gründungsversammlung am 27. April 1907 im Hotel Friedrichshof treten 48 Mann der Wehr bei. Unter der Leitung des ersten Wehrführers, Oberbrandmeister Quast, werden dann die ersten Uniformen und persönlichen Ausrüstungsgegenstände angeschafft. Die frisch gegründete Wehr erhält eine neue Handdruckspritze, einige Schläuche und einen großen Leiterwagen.

Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges besteht die Wehr aus folgenden Abteilungen:

1.      Steiger-Abteilung
2.      Spritzen-Abteilung
3.      Sanitäts-Abteilung
4.      Ordnungs-Abteilung
5.      Musikzug

Aus der Sanitäts-Abteilung entsteht nach dem ersten Weltkrieg die Adenauer Abteilung des Deutschen Roten Kreuzes. Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelt sich aus dem Musikzug das städtische Blasorchester.

Kurze Zeit nach der Gründung wird die Wehr zum ersten Großeinsatz gerufen. Nicht zur Brandbekämpfung, sondern zur technischen Hilfeleistung beim Hochwasser 1910 in der Stadt Adenau und an der oberen Ahr.

Während des Ersten Weltkrieges schmilzt die Wehr von Jahr zu Jahr zusammen. Um dem entgegen zu wirken, werden durch eine Polizeiverordnung die Bürger, die nicht im Wehrdienst stehen, zum Hilfsdienst in die Wehr einberufen. Nach Kriegsende wird wieder eine schlagkräftige Wehr aufgestellt.

Nach dem Ausscheiden des Wehrführers Quast übernimmt Wilhelm Klemen die Führung der Wehr bis zu seinem Tode im Jahre 1921. Auf einer Versammlung am 20. März 1921 im Hotel Halber Mond wird Oberbrandmeister Bise zum Wehrführer und gleichzeitig zum Kreisbrandmeister ernannt. Nach dessen Tod im Jahre 1927 übernimmt Josef Becker diese Ämter.

Schon damals ist man bestrebt, eine Motorspritze im damaligen Kreis Adenau zu stationieren. Dieser Antrag wird jedoch zunächst immer wieder abgelehnt, bis es Willi Schmitz, der die Wehr ab 1932 leitet, schließlich im Jahre 1936 gelingt, eine Motorspritze auf einer Lafette für etwa 3000 DM anzuschaffen.

Eine weitere technische Entwicklung ist in demselben Jahr zu verzeichnen.

In einem Ort wie Adenau, der sich über zwei Kilometer erstreckt, ist die Alarmierung über Hornisten sehr zeitraubend. Wertvolle Minuten gehen verloren, was sich durch die Anschaffung einer Sirene ändert.

Nach dieser Anschaffung bekleidet Willi Klemen das Amt des Amtswehrführers, welches er bis zum 01. Juli 1939 inne hält.

Sattlermeister Toni Becker wird 1932 Wehrführer und 1940 Amtswehrführer. Ebenfalls im Jahre 1940 wird Josef Hoffmann zum Wehrführer ernannt. Der zweite Weltkrieg ruft die Mehrheit der aktiven Wehrmänner zum Heeresdienst. Die entstandenen Lücken werden durch eine Dienstverpflichtung der nicht einberufenen Bürger aufgefüllt. Jugendliche unter achtzehn Jahren werden ebenfalls hinzugezogen. Auch diese Ersatzfeuerwehr leistet im Kriege bei Brand und Sprengbombenabwürfen Außerordentliches.

Ertönt in diesen Jahren die Sirene, kommen Rentner und 14- bis 16-Jährige zusammen. Gemeinsam hält man die Wehr unter diesen harten Bedingungen aufrecht. Sieben Feuerwehrkameraden fallen während des Krieges.

Nach Kriegsende ist die Freiwillige Feuerwehr Adenau die erste öffentliche Organisation. Durch Theater, Tanzabende und sonstigen Veranstaltungen bringt sie der Bevölkerung wieder Freude und Frohsinn ins Leben. Nach der Währungsreform besserte sich auch die missliche Lage in Bezug auf Ausrüstung und Kleidung.

Im September 1950 erhält die Wehr nach langem Ringen ein Löschfahrzeug LF-15. Die Gemeinde hat es mit Hilfe von Landesmitteln gebraucht gekauft. Nun ist man nicht mehr auf einen PKW oder LKW als Zugmaschine angewiesen. Auch die Geräte und Ausrüstungen werden weiterhin der technischen Entwicklung angepasst.

Aus gesundheitlichen Gründen legt Toni Becker sein Amt als Amtswehrführer 1954 nieder.

Josef Hoffmann wird auf einer Wehrführertagung als sein Nachfolger ernannt. Wehrführer wird Johannes Bertram.

Am 23. Juni 1957 feiert die Freiwillige Feuerwehr Adenau ihr 50-Jähriges Bestehen, verbunden mit dem Kreisfeuerwehrtag. Man feiert mit den Bürgern, allen Wehren des Kreises Ahrweiler und ehrt die älteren Kameraden. Kranzniederlegung, Tagung, großer Festumzug und Schauübungen der Wehren Adenau, Ahrweiler und Bad Neuenahr auf dem Viehmarkt vollenden die Veranstaltung.

Im Frühjahr 1959 erhält die Wehr ein neues Löschfahrzeug FK 1250 und 1960 einen Mannschaftstransportwagen (MTW). Durch Eigenleistung der Wehrmänner erhält der MTW seine rote Lackierung und die Martinshornanlage mit Blaulicht. Als nächstes steht die Anschaffung einer Tragkraftspritze an. Ab 1964 steht ein Löschgruppenfahrzeug LF-16 der Adenauer Wehr zur Verfügung.

Amtswehrführer Josef Hoffmann scheidet 1965 altersbedingt aus der Wehr aus. Er war von 1940 bis 1954 Wehrführer der Wehr Adenau und von 1954 bis 1965 Amtswehrführer des Amtes Adenau. Nachfolger als Amtswehrführer wird Johannes Bertram. Die Führung der Adenauer Wehr übernimmt Robert Bell.

Gestiegene Ansprüche bei der technischen Hilfeleistung führten zur Anschaffung eines Unfallhilfewagens im Herbst 1965. Darauf folgt ein fahrbares Trockenlöschpulvergerät P 250, drei schwere Atemschutzgeräte und ein Sprungtuch.

Im Jahr 1967 feiern die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Adenau ihr 60-Jähriges Bestehen, verbunden mit dem Kreisfeuerwehrtag. Großer Festkommers, Festgottesdienst mit anschließender Kranzniederlegung am Ehrenmal und Festzug umfassen die Feierlichkeiten. Auch eine Schauübung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) wird der Bevölkerung vorgeführt.

Im Herbst 1969 legt Johannes Bertram aus Alters- und Zeitgründen sein Amt als Amtswehrführer nieder. Auch dieses Amt bekleidet folgend Robert Bell.

Ein neuer Mannschaftstransportwagen wurde im Jahr 1970 bereitgestellt. Hinzu kommt eine fahrbare 12-m-Leiter, welche aufgrund der Länge nicht im Gerätehaus untergebracht werden kann. Sie wird daher in einer Scheune in der Schulstraße untergestellt.

Das alte Gerätehaus ist zu diesem Zeitpunkt unzumutbar geworden und so werden Pläne für einen Neubau entwickelt.

Im Jahr 1976 erhält die Wehr ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) und 1977 ein Tanklöschfahrzeug (TLF auf Unimogbasis) mit 2000 Litern Wasserinhalt sowie einer vorgebauten Seilwinde. Noch in demselben Jahr folgt die Anschaffung eines Ölwehrwagens (GW-ÖL). Die Fahrzeuge werden auch immer mehr gefordert, so zum Beispiel bei Unfällen, Ölschäden und bei Wasser-, Sturm- und Kanalschäden. Der Unimog (TLF) befindet sich auch heute noch im Dienst. Besonders bei Großveranstaltungen am Nürburgring ist dessen Einsatz eine große Hilfe. Der Ölwehrwagen wird im Jahr 2008 ausgemustert. Auch wenn es für dieses Fahrzeug keinen Ersatz gibt, so bleibt die Ausrüstung erhalten und kann auch weiterhin zum Einsatz gebracht werden.

Am 04. und 05. Juni 1977 richtet die Feuerwehr Adenau anlässlich des 70-jährigen Bestehens den Kreisfeuerwehrtag mit Umzug und Schauübungen in der Ex aus. Im Rahmen des Feuerwehrtages wird auch das von den Wehrleuten lang ersehnte neue Feuerwehrgerätehaus eingeweiht. Ein Großteil der Arbeiten wird von den Feuerwehrkameraden in Eigenleistung erbracht.

Im Jahre 1979 wird Wehrleiter Robert Bell zum stellvertretenden Kreisfeuerwehrinspektor ernannt.

Am 01.12.1980 wird die Adenauer Wehr zu einem bis dahin für unserer Region nicht für möglich gehaltenen Großeinsatz gerufen. In der Ortschaft Insul ist ein Tankwagen mit einem Linienbus kollidiert. Beide Fahrzeuge fangen Feuer. Trotz Einsatz mehrerer Strahlrohre und der Löschkanonen der Feuerwehr Bad Neuenahr-Ahrweiler kann nicht verhindert werden, dass beide Fahrzeuge total ausbrennen. Brennender Treibstoff des Tankwagens gelangt in die Kanalisation und verursacht dort mehrere Explosionen. Mehrere Wohnhäuser werden in Mitleidenschaft gezogen und müssen renoviert werden.

Im Jahre 1983 erhält die Adenauer Wehr ein neues Mannschaftstransportfahrzeug sowie einen Schlauchwagen SW 1000 des Landkreises Ahrweiler. Im Jahre 1987 kommt ein Tanklöschfahrzeug TLF 24/50 von IVECO-Magirus ebenfalls als Kreisfahrzeug hinzu. Mit den 1.000-Meter B-Schlauch des SW 1000 und dem großen Wasservorrat von 5.000 Litern des 24/50 ist man vor allem bei Waldbränden in der Lage, genügend Löschwasser vorzuhalten und über weite Strecken zu transportieren. Die Löschkanone des TLF 24/50 war vor allem beim Brand von Holzteilen der alten Haupttribüne des Nürburgring während einer Großveranstaltung eine große Hilfe.

1990 übergibt Robert Bell das Amt des Wehrführers an Stefan Zimmer. Ein Jahr später scheidet Robert Bell wegen Erreichens der Altersgrenze aus dem aktiven Dienst aus. Mit einer großen Feier wird er in der Komturei Adenau verabschiedet. Stefan Zimmer übernimmt nun das Amt des Wehrleiters der VG Adenau, Heinz Linnarz tritt am 28.01.1991 das Amt des Stadtwehrführers an.

Im Juni 1991 werden erstmalig einige Adenauer Wehrleute mit Funkmeldeempfängern ausgerüstet. Kleinere Einsätze können nun still alarmiert werden

Im Jahre 1992 wird der alte Unfallhilfewagen ausgemustert und durch einen Rüstwagen RW1 (Unimog) ersetzt. Das geländegängige Fahrzeug wird für Hilfeleistungen aller Art eingesetzt. Es verfügt über eine Seilwinde, einen Stromerzeuger, einen Lichtmast mit Strahlern und hydraulischen Rettungsgeräten (Schere, Spreizer) zum Befreien von eingeklemmten Personen aus verunfallten Fahrzeugen. Ein Jahr später erhält die Wehr ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 (MAN). Es ersetzt den TLF 16/24, der an die Feuerwehr Antweiler übergeben wird. Das LF 16/12 hat neben dem Löschwasservorrat von 1.200 Litern ebenfalls hydraulische Rettungsgeräte, Stromerzeuger und Lichtmast an Bord.

Zum wohl größten Einsatz in der hundertjährigen Geschichte der Adenauer Wehr kommt es am 04.08.1994 im Bereich der Fuchsröhre in der Gemarkung Wimbach. Kurz vor Mittag wird an diesem sehr heißen Tag die Wehr zu einem Wiesenbrand gerufen. Beim Eintreffen brennt eine abgemähte Wiese an mehreren Stellen. Trotz Einsatz aller verfügbaren Tanklöschfahrzeuge gelingt es der Adenauer Wehr nicht, ein Übergreifen des Feuers in den angrenzenden Fichtenwald zu verhindern. Alle mit Tankwagen ausgerüsteten Wehren der VG Adenau sowie die Wehren aus Kelberg, Altenahr, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Sinzig und Burgbrohl werden nachalarmiert. Trotzdem bekommen die ca. 200 im Einsatz befindlichen Feuerwehrleute den Brand nicht unter Kontrolle. Die Brandwalze droht sich unaufhaltsam in Richtung der Stadt Adenau zu bewegen. Mit einer schweren Raupe wird eine Brandschneise geschlagen. Zusätzlich fordert Bürgermeister Labonte Hubschrauber zur Brandbekämpfung aus der Luft an. Nach sechs Stunden intensivem Einsatz kann endlich Entwarnung gegeben werden. Noch 12 Stunden blieben Feuerwehrleute vor Ort um immer wieder aufflackernde Brandherde abzulöschen. Sechs Feuerwehrleute werden wegen Rauchvergiftungen oder Überanstrengungen ins Krankenhaus eingeliefert. Ein Tankfahrzeug wird von den Flammen erfasst und erheblich beschädigt. 

Millionenschaden durch Brand eines Adenauer Möbellagers, so lauten die Schlagzeilen am 27. März 1997 in den Lokalzeitungen. Mehr als 100 Feuerwehrleute bekämpfen in der Nacht den Brand mit 2 B-Rohren und 17 C-Rohren vergeblich. Das voll bepackte Möbellager brennt bis auf die Grundmauern nieder. Durch ständiges Abkühlen kann jedoch die Explosion eines Gastanks verhindert werden. Der Gesamtschaden des Brandes beträgt ca. 5 Millionen DM.

Im Rahmen eines Verbandsgemeindefeuerwehrtages feiert die Adenauer Wehr im Jahre 1997 ihr 90-jähriges Bestehen.

Der stellvertretende Wehrführer Heinz Setzlach wird im März 1997 von Bürgermeister Romes nach über 40-jährigem Feuerwehrdienst in den wohl verdienten Ruhestand verabschiedet. Dieter Merten tritt die Nachfolge an.

Im Jahre 1999 erhält die Adenauer Wehr eine gebrauchte Drehleiter DLK 23/12, Baujahr 1975 Der erste Einsatz der DLK erfolgt prompt in der gleichen Nacht der Einweihung bei einem Gebäudebrand in Antweiler. Mit Hilfe der Drehleiter können auch Verletzte oder kranke Personen aus oberen Stockwerken in Wohnhäusern gerettet werden.

Im Jahre 2000 wird unter Anleitung der Ausbilder Helmut Mertens und Thomas Linnarz eine Jugendfeuerwehr aufgebaut.

Der aus dem Jahre 1983 stammende Mannschaftstransportwagen wird 2001 ausgemustert und durch einen Einsatzleitwagen (ELW 1) VW LT 35 ersetzt.

Das Jahr 2005 muss man wohl als Unglücksjahr für die Adenauer Wehr bezeichnen. Zuerst verstirbt unser Ehrenwehrführer und Ehrenwehrleiter Robert Bell; wenige Wochen später müssen wir unseren aktuellen Wehrführer Heinz Linnarz unter großer Anteilnahme von Feuerwehrkameraden aus dem gesamten Kreisgebiet zu Grabe tragen.

Kommissarisch übernimmt Dieter Merten die Leitung der Wehr. Am 18. März 2006 wird er von Bürgermeister Romes zum neuen Wehrführer ernannt. Das Amt des Stellvertreters übernimmt Ernst Krämer.

Die Einsätze der Adenauer Feuerwehr nehmen stetig zu. Im Jubiläumsjahr 2007 wird die Wehr zu 68 Brand- und Hilfeleistungseinsätzen gerufen. Die meisten Alarmierungen erfolgen still über Funkmeldeempfänger sodass die Bevölkerung die vielen Einsätze nicht wahrnimmt. Weiterhin ist die Wehr bei Brandsicherungswachen auf dem Nürburgring sowie bei Festlichkeiten in der Stadt, Zugsicherungen bei Karnevalszügen, Fronleichnam oder Martinsumzügen und durch Absperrmaßnahmen und Verkehrsregelungen bei anderen Veranstaltungen aktiv.

Das Jubiläumsjahr 2007 beginnt die Wehr mit einem Blaulichttag beim Adenauer Frühlingsmarkt. Unter Mithilfe des DRK der Kollegen der Rettungswache Adenau und der Polizei aus Adenau wird der Bevölkerung der Einsatz der hydraulischen Rettungsgeräte zur Befreiung einer eingeklemmten Person hautnah vorgeführt. Weiterhin wird das richtige Verhalten bei Fettbränden dargestellt und auf das richtige Anbringen von Rauchmeldern in Wohnungen hingewiesen.

Die Mannschaftsstärke liegt in den letzten Jahren stets knapp über der Sollstärke von 40 Wehrleuten. Besonders den Ausbildern der Jugendfeuerwehr ist es zu verdanken, dass bis zum Jahr 2009 mehr als 20 junge Feuerwehrmänner aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst übergetreten sind. Trotzdem ist es immer schwieriger, da mehrere öffentliche Behörden aus der Stadt Adenau verlegt wurden, während der Woche tagsüber genügend Feuerwehrleute für Einsätze zur Verfügung zu haben.

Im Jahr 2010 wird ein Mehrzweckfahrzeug (MZF-2) Mercedes Atego in Dienst gestellt. Auf dem Fahrzeug mit Staffelkabine können verschiedene Rollcontainer verladen werden. Das Fahrzeug dient somit der erweiterten Versorgung der Einsatzstelle mit Materialien. Neben den Geräten vom ausgemusterten Ölwehrwargen finden unter Anderem 500m B-Schläuche ein neues Transportmittel. Der Schlauchwagen wird an die Feuerwehr Antweiler abgegeben.

Anfang 2011 geht die integrierte Leitstelle Koblenz in Betrieb. Sie übernimmt von nun an die Erstalarmierung von Feuerwehr und Rettungsdienst. Aus diesem Grund wird die Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) überarbeitet. Die Rufnummer für alle nicht polizeilichen Notrufe ist ab diesem Zeitpunkt die 112.

Zum neuen Jahr 2012 wird eine neue Internetpräsenz online gestellt. Diese dokumentiert ein ereignisreiches Jahr mit einem Rekord von 125 Alarmen und vielen schweren Einsätzen. Um den immer größer werdenden Gefahren angemessen zu begegnen, erhält die Feuerwehr Adenau einen GAMS+-Satz. Dieser kommt bei Gefahrgutunfällen zum Einsatz. Ebenso erhält die Feuerwehr Adenau nach langer Wartezeit eine Wärmebildkamera. Im Mai wird die 37 Jahre alte Magirus Drehleiter 23/12 wegen sicherheitsbedenklichen Mängeln am Fahrwerk außer Dienst gestellt, woraufhin eine europaweite Ausschreibung für den Erwerb eines neueren Fahrzeugs erfolgt. Bis diese in Dienst gehen kann, wird ein Leihfahrzeug Baujahr 1985 in Adenau stationiert.

Im Mai 2013 endet die Dienstzeit des langjährigen Wehrleiters Stefan Zimmer. Er bleibt weiterhin als aktives Mitglied in der Feuerwehr Adenau. Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter Dieter Merten, der von da an die Doppelfunktion Wehrleiter der VG Adenau und Wehrführer der Feuerwehr Adenau trägt.

Nach langer Wartezeit kann am 19.07.2013 endlich wieder eine eigene Drehleiter in Dienst gestellt werden. Die neue Drehleiter 23/12 mit Korb ist zwar gebraucht, Baujahr 2001, wurde aber bei der Firma Metz generalüberholt. Das Fahrzeug hat alle technisch aktuellen Standards, ist gut motorisiert und hat die gängigen Sicherheitseinrichtungen wie Sicherheitsgurte, ABS und ESP, die beim alten Modell gefehlt hatten. Durch einen bereits montierten Korb, der vollautomatisch ausgeklappt werden kann, reduziert sich die Rüstzeit von einigen Minuten auf nur noch eine Minute. Außerdem werden nur noch drei anstatt sechs Personen zur Bedienung benötigt, was bei der Personalentwicklung sicherlich ein nicht zu verachtender Aspekt ist. Die Drehleiter wird im Rahmen der 100-Jahr-Feier der Feuerwehr Leimbach eingesegnet.

Nachdem Dieter Merten seit 2013 die Doppelfunktion Wehrleiter und Wehrführer der Feuerwehr Adenau inne hatte, endete seine Amtszeit als Wehrführer am 27.02.2016. Er trat auf eigenen Wunsch nicht mehr zur Wahl an. Bei der Jahreshauptversammlung wurde der bisherige stellvertretende Wehrführer Ernst Krämer als sein Nachfolger gewählt, René Lenzen zum neuen Stellvertreter. 

Ebenfalls bei der Jahreshauptversammlung 2013 wurde Andreas Solheid, Mitglied der Feuerwehr Adenau, von Bürgermeister Guido Nisius zum Pressewart der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Adenau ernannt. Als Geschenk überreichte Wehrleiter Dieter Merten eine grüne Funktionsweste „Presse FW“, die vom Kameradschaftsverein der Freiwilligen Feuerwehr Adenau e.V. finanziert wurde.

Retten*Löschen*Biken, so hieß das Mountainbiketeam der Feuerwehr Adenau bei Rad am Ring 2016. In einem 8er-Team ging es erstmalig 24 Stunden auf dem Mountainbike durch die Grüne Hölle, rund um die Nürburg.

147 Einsätze stellen in 2016 einen neuen Rekord auf. Aber nicht nur die große Anzahl an Einsätzen waren hervorzuheben. Besonders bei den vier Großeinsätzen musste sich die Feuerwehr Adenau beweisen. Im Mai gab es einen Waldbrand in der Nähe des Krankenhauses Adenau, keinen Monat später kam es durch ein Unwetter zu einem 27-stündigen Einsatzmarathon. Am ehemaligen Schwimmbad in Adenau kam es Ende August zu einem großen Gefahrstoffeinsatz, bis dann im November der Reiterhof Adenau brannte und zu einem erneuten Großaufgebot von Einsatzkräften führte.
Dass hierbei viel Arbeit zu leisten war, teilweise über Tage ohne Erholungspause, konnte man den Medien entnehmen. Was dabei verborgen blieb ist die gute Stimmung und der Zusammenhalt. Egal wie hart oder lange die Einsätze waren, der Teamgeist und die gute Laune blieben. Bei all den Einsätzen zeigte sich allerdings, dass das Gerätehaus Adenau nicht mehr den Ansprüchen genügen kann. Es beginnen erste kritische Gespräche zum aktuellen Zustand der Unterkunft in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße.

Auch 2017 nahm das Mountainbiketeam wieder bei Rad am Ring teil.

Wir schließen die Chronik mit unserem Wahlspruch: 

„Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr.“